
DER ENERGIE- SEKTOR IN ASTURIEN
Der stark industriell geprägte Charakter Asturiens ist eng mit dem Abhängigkeitsverhältnis von Energie und Industrie verknüpft. Eine der Voraussetzungen dafür, dass sich eine wettbewerbsfähige Schwerindustrie entwickeln konnte
war das Vorhandensein der nötigen Energieversorgung für die Eisen- und Stahlindustrie und die Verarbeitung von Materialien wie Aluminium, Stahl, Zink oder Glas.
Die Industrie in Asturien
Die Bedeutung der Industrie und insbesondere der Metallbranche (Fertigung von Ausrüstungsgütern, Schiffbau, elektrische Komponenten und Anlagen…) in Asturien steht in einem engen Zusammenhang mit den notwendigen Produktionskapazitäten für den Bau großer Anlagen für den Öl- und Gassektor, Offshore-Windenergie, Heizkraftanlagen etc.
Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Energieproduktion 5,94% der regionalen BWS; damit war der Energiesektor nach der Eisen- und Stahlindustrie der zweitstärkste Industriezweig.
Aprovechamiento oportunidades de negocio derivadas del desarrollo e implementación de grandes instalaciones energéticas a nivel mundial.
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Asturien gilt als Referent auf dem Gebiet der Elektrizität auf der iberischen Halbinsel und besitzt ein klar elektrointensives Profil mit einem Anteil von 4,5 % der installierten Kapazität, 4 % des Energiebedarfs und 6,3 % der Nettoenergieproduktion im Jahr 2015.
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Landesweit beläuft sich der durchschnittliche Pro‑Kopf‑Verbrauch auf 6 MWh/Jahr, während dieser Wert in Asturien ganze 10 MWh/Jahr beträgt.
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Bei der Struktur des Primärenergieverbrauchs hat Kohle mit Abstand das größte Gewicht (über 60 %, was auf den hohen Anteil von Heizkraftanlagen und den Einsatz von Koks in der Eisen- und Stahlindustrie zurückzuführen ist).
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Ein flexibles, zuverlässiges Übertragungs- und Verteilernetz ist für die Bewältigung des hohen Stromverbrauchs bei der hohen Dichte an Kraftwerken unabdingbar.
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Gesamt-endenergie verbrauch in Asturien 2016 nach sektoren
13,9% Haushalte, Dienstleistungs- und Primärsektor
17,3% Transport
68,9% Industrie

merkmale des sektors
ENERGIEVERBRAUCH
Die Struktur des Primärenergieverbrauchs in Asturien unterscheidet sich stark von der im Rest des Landes. Kohle ist die gefragteste Energiequelle in der Region mit einem Gesamtanteil von 64% im Jahr 2017. Der Wirtschaftszweig zur Förderung, Verarbeitung und Verwendung von Kohle ist in der Region sehr stark vertreten.
PRIMÄRENERGIE- VERBRAUCH IN ASTURIEN 2017
Der Energieverbrauch stieg im Jahr 2017 in der Autonomen Region um 2,9% an, wobei die Kohle und deren Produkte der größte Energieträger waren.
ENDENERGIE- VERBRAUCHIN ASTURIEN 2017
In der Aufschlüsselung des Energieverbrauchs im Jahr 2017 nach Industriebranche erhöhte sich dieser Wert über das ganze Jahr um 2,9%, wobei der Schwerpunkt auf den energieintensiven Industriezweigen lag.
ENDENERGIE- VERBRAUCH NACH SEKTOREN DER INDUSTRIE IN ASTURIEN 2017
ENERGIEERZEUGUNG
Die Primärenergieerzeugung in der Region nahm 2017 im Vergleich zum Vorjahr ab und erreichte einen Wert von 829 Koe mit einer Änderung von -2,8% zum Jahr 2016.
PRIMÄRENERGIE- ERZEUGUNGIN ASTURIEN 2017
Asturien hat für die Stromerzeugung hohe Kapazitäten, 1293 koe im Jahr 2017, was 15034 GWh entspricht. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern sank um 22,0% im Vergleich zu 2016 durch die geringere Erzeugung aus Wasserkraft mit einer Änderung zum Vorjahr um -50,1%.
STROMERZEUGUNG (GWh) IN ASTURIEN 2017
Quelle: Energía en Asturias 2017, FAEN

bildung
Die Universität Oviedo bietet neue, dem europäischen Hochschulraum angepasste Studiengänge mit Abschlüssen, die einen Großteil der Wissensgebiete abdecken. 30 % der über 22.000 immatrikulierten Studenten absolvieren technische Studiengänge.
Das Cluster für Energie, Umwelt und Klimawandel der Universität Oviedo fördert die F&E&I-Tätigkeit in Bereichen wie saubere Energie (Stromerzeugung, Übertragung und Speicherung) und Energieeffizienz.
Folgende Abschlüsse der Universität Oviedo sind im Zusammenhang mit dem Energiesektor besonders hervorzuheben:
Erasmus Mundus Master in Nachhaltigem Transport und Elektrischem Anlagen
Master in Energieumwandlung und Elektrischen Anlagen
Master in Elektrotechnik
Die formale Berufsausbildung, bei der die theoretische Ausbildung mit Unternehmenspraktika kombiniert wird, ist ein weiterer Weg zur technischen Qualifikation der asturischen Arbeitskräfte. Gegenwärtig absolvieren über 17.000 Auszubildende eine solche Ausbildung, davon mehr als 35 % im technischen Bereich.
forschung & entwicklung
FAEN. ASTURISCHE ENERGIESTIFTUNG
FAEN ist die regionale Energiebehörde Asturiens. Sie arbeitet mit der regionalen Energieindustrie zusammen. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst die Sektoren Strom, Gas, erneuerbare Energien, Erdöl und seine Nebenprodukte, die Energie- und Finanzmärkte in Verbindung mit Energie sowie weitere Wirtschaftsbereiche, die mit dem Energiesektor verknüpft sind.
FAEN kollaboriert mit der Regionalverwaltung, mit Unternehmen und Technologiezentren, führt Fortbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen durch und nimmt an europäischen Projekten zur Energieeinsparung und Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien teil.
INCAR. NATIONALES KOHLEINSTITUT OVIEDO, ZENTRUM DES OBERSTEN RATS FÜR WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG
Das INCAR hält eine Führungsposition auf dem Gebiet der Kohle sowie in der Wissenschaft und Technologie rund um Kohle und Kohlenstoffe. Seine wissenschaftliche Aktivität strebt eine sauberere, effizientere Nutzung der Kohle und ihrer Nebenprodukte an und schließt auch neue technische Entwicklungen mit ein.
Das INCAR arbeitet an neuen Technologien zur Speicherung von CO2, die auf dem Einsatz von festen Stoffen bei sehr hohen Temperaturen basiert. Außerdem entwickelt es ein Projekt zur thermochemischen Speicherung von Energie.
AINER. TECHNOLOGIEPOOL FÜR ENERGIE
Der Pool wurde ins Leben gerufen, um gemeinsame Interessen zu bündeln und die Zusammenarbeit von auf den Energiesektor spezialisierten Unternehmen zu fördern. AINER wurde mit dem bronzenen europäischen Siegel der European Cluster Excellence Initiative ausgezeichnet und wird von der Asturischen Energiestiftung koordiniert.
Seine Arbeitsbereiche umfassen Strom, fossile Brennstoffe, Bauwesen und erneuerbare Energien.
PRODINTEC. TECHNOLOGISCHES ZENTRUM
IDONIAL entstand 2019 als Ergebnis der Fusion zwischen den Zentren ITMA und PRODINTEC mit jeweils 28 und 14 Jahren Erfahrung, die ihre Kräfte vereint haben, um ihren Kunden umfassende und maßgeschneiderte Lösungen für die Entwicklung von Stahl und Metallprodukten, Bioherstellung, additiver Fertigung, digitaler Industrie, aktiver Materialien und intelligenter Produkte, feuerfestem Material und Keramik, numerischer Simulation, Schweißen und Technologien zu Fügeverfahren, Oberflächen und Beschichtungen zu liefern.
Das Zentrum verfügt über Experten aus vielen Disziplinen mit Interesse an Entwicklung und Innovation.
CETEMAS. TECHNOLOGIEZENTRUM FÜR HOLZ
Das Ziel von CETEMAS ist Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in der Wertschöpfungskette Wald-Industrie. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören nachhaltige Forstwirtschaft, Holztechnologie, Bauholz und Bauwesen.
Ein äußerst wettbewerbsstarkes Zentrum auf den Gebieten erneuerbare Energien, industrielle forstliche Biomasse und intensive Biomasse-Energiekulturen.
CTIC. TECHNOLOGIEZENTRUM FÜR INFORMATION UND TELEKOMMUNKIATION
EUROPEAN CENTRE FOR SOFT COMPUTING
Computing
Diese beiden F&E&I-Organismen leisten Unterstützung in verschiedenen Tätigkeitsbereichen im Zusammenhang mit intelligentem Stromnetzmanagement, „Smart Grids“, einer der Grundpfeiler des Smart City-Modells. Diese Anwendungsfelder der IKT und Datenanalysen werden in Form von Mobilitäts-, Energie- und Nachhaltigkeitslösungen umgesetzt und wirken sich positiv auf Verwaltung, Wohnstandards und Lebensqualität aus.
erneuerbare energien in Asturien
Im Einklang mit der Haltung Europas arbeitet Asturien daran, die gesetzten Ziele zur Energieeinsparung und Energieeffizienz zu erreichen.
Die regionale Energiestrategie umfasst die Förderung erneuerbarer Energien und die Entwicklung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz.
Die regionale Primärproduktion im Jahr 2016 ist durch einen Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien im Vergleich zum Vorjahr um 18,5% gekennzeichnet.
WASSERKENERGIE
Das Fürstentum Asturien hat 40 Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 777,9 MW. Die Stromerzeugung aus Wasser sank 2017 um 50,1% im Vergleich zum Jahr davor.
WINDENERGIE
Die Region hat 19 Windparks mit einer Leistung von 518,5 MW. Die Stromerzeugung aus Windenergie erhöhte sich 2017 um 2,9% im Vergleich zum Jahr davor. In Asturien gibt es große Kapazitäten für die Herstellung von Schlüsselkomponenten für Windgeneratoren.
OFFSHORE-WINDENERGIE UND MEERESENERGIE
Die Regionalregierung hat die erneuerbaren Energien des Meeres in seine regionale Strategie zur intelligenten Spezialisierung (RIS3) aufgenommen und setzt angesichts der günstigen Voraussetzungen in der Region für die Durchführung von Aktivitäten dieses Typs stark auf die Nutzung von Wellen als Energiequelle.
Zahlreiche asturische Unternehmen steuern bereits Dienstleistungen und Produkte zur Lieferkette der erneuerbaren Energien vor den Küsten bei; sie leisten Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsarbeit und fertigen Komponenten, vor allem für den Einsatz im Bereich Offshore-Energie.
BIOMASA
Im Verhältnis zu den Anlagen, die elektrische Energie aus Biomasse erzeugen, erhöhte sich die Leistung der Anlagen in der Autonomen Region im Jahr 2017 durch die Anlage von Biogastur mit einer Leistung von 4,275 MW. Es handelt sich um eine Industrieanlage für die Erzeugung von Strom und Dünger durch die Nutzung von Biogas aus Jauche von Kühen und anderen landwirtschaftlichen Reststoffen.
SOLARENERGIE
Die Leistung der Photovoltaikanlagen erhöhte sich 2017 im Vergleich zu 2016 um 1,5% und erreichte 1080,45 kWp. Bis Ende 2017 waren insgesamt 37837m2 Sonnenkollektoren installiert, was im Vergleich zu 2016 eine Erhöhung um 1,4% war.
einzigartige infrastrukturen
UNIVERSITÄT OVIEDO
Die Universität Oviedo ist offen für Partnerschaften mit Unternehmen die Durchführung von F&E&I-Projekten. Auf dem Gebiet der Energie arbeiten verschiedene Fachbereiche mit Technologiezentren und Unternehmen zusammen und beteiligen sich an europäischen Projekten und internationalen Netzwerken.
INCAR. NATIONALES KOHLEINSTITUT OVIEDO, ZENTRUM DES OBERSTEN RATS FÜR WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG
Das Institut verfügt über die notwendige Infrastruktur für die chemische Synthese von Graphen aus Graphit mit Top-Down-Technologien ; es kann zu verschiedenen Zwecken, beispielsweise zur Energiespeicherung, eingesetzt werden.
INCAR hat eine Technologie zur Speicherung von CO2 basierend auf einem Kalkkreislauf entwickelt, die im Rahmen eines Pilotprojekts im Wirbelschichtkraftwerk in Pereda für eine Kapazität von 1,7 MW getestet wird.
INFRASTRUKTUR ZUR UNTERSTÜTZUNG
DER OFFSHORE-INDUSTRIE
Die Asturische Stiftung für Energie FAEN hat eine Studie über die aktuellen und potentiellen Kapazitäten der Offshore-Industrie durchgeführt und dabei die Verfügbarkeit folgender Infrastrukturen hervorgehoben:
- In der Region gibt es 18 Seehäfen, die als Basis für die Betriebs- und Wartungsarbeiten von Offshore-Anlagen genutzt werden können.
- Der Hafen von Gijón, der landesweit bedeutendste Hafen für die Beförderung von Trockenschüttgut, und der Hafen von Avilés sind strategisch günstig gelegen (nur etwa 40 Stunden von der Nordsee entfernt) und verfügen über Kapazitäten für Produktions- und Montagearbeiten und die Versorgung mit Bauteilen und Geräten. Zudem sind dort Infrastrukturen vorhanden, in denen Operationen wie der Transport von Windkrafttürmen oder die Entladung von Plattformen für Offshore-Windparks möglich sind.
- Gelände für logistische und industrielle Aktivitäten Asturien (ZALIA). Industriegelände im öffentlichen Besitz in der Nähe der Häfen von Gijón und Avilés.
- Zentrum zur Sicherheit des Seeverkehrs Jovellanos. Das Zentrum verfügt über Anlagen zur Durchführung von Simulationen in den Bereichen Sicherheit im Seeverkehr, Überleben, Kampf gegen Umweltverschmutzung, Rettung in verschiedenen Szenarien wie hochgelegenen Arbeitsplätzen oder geschlossenen Räumen, sowie für die Schulung in Feuerbekämpfung bei Strukturen und in petrochemischen Anlagen.
- Unterstützung für Unternehmen. Durch die bedeutende Präsenz von Unternehmen des Metall-, Energie- und Schiffbausektors in Asturien verfügt die Region über eine industrielle Struktur mit großer Erfahrung sowie personellen und materiellen Kapazitäten, die in der Lage ist, Lösungen für die Lieferkette der maritimen Energien weltweit zu entwickeln.
erfolgsgeschichten
Die Zellstofffabrik von Navia in Asturien ist das Werk mit der größten Produktionskapazität der ENCE-Gruppe und die effizienteste Fabrik für Eukalyptus-Zellstoff des europäischen Markts. Das Werk hat eine Produktionskapazität von 500.000 t qualitativ hochwertigem chlorfrei gebleichtem Zellstoff aus Eukalyptusholz pro Jahr.
ENCE Navia besitzt das größte Biomassekraftwerk Spaniens.
Ein führendes Unternehmen in den Sektoren erneuerbare Energien und Schwerkesselbau, das den Zuschlag für wichtige internationale Offshore-Windparks erhalten hat. Windar Renovables, ein Unternehmen des Konzerns, stellt Türme für Windkraftanlagen und Offshore-Projekte her und ist am größten Offshore-Energieprojekt beteiligt, das bisher in Spanien vergeben wurde: ein Offshore-Windpark in der Ostsee.
Führende Unternehmensgruppe, die im Bereich technische Planung, Bau, Montage und Inbetriebnahme von Kraftwerken mit offenem Zyklus, Kombikraftwerken, Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, Windparks, Solarthermie- und Photovoltaikanlagen, Wasser- und Biomassekraftwerken tätig ist.
Das Unternehmen hat einige der weltweit größten Photovoltaik- und Solarthermieanlagen in Spanien, den USA, Frankreich, Mexiko, Puerto Rico, Marokko, Ägypten und Südafrika gebaut.
Saint-Gobain besitzt einen Produktionsstandort in Asturien, an dem Glas für den Bausektor (Saint-Gobain Glass) und Glas für den Automobilsektor (Saint-Gobain Sekurit) hergestellt wird.
Das Unternehmen betreibt außerdem ein Forschungszentrum in Asturien (Avilés R&D Centre), das höchst innovative Projekte zur Entwicklung von Glas für die Solarenergie oder Verfahren zur Glasschmelze durchgeführt hat.